Route der Industriekultur
Die Route der Industriekultur ist ein Projekt des Regionalverbandes Ruhr (RVR) und verbindet als touristische Themenstraße die „wichtigsten und touristisch attraktivsten“ Industriedenkmäler des Ruhrgebiets. Die Auswahl der aufgezählten Stationen trifft der RVR.
Inhaltsverzeichnis
1 Allgemein
2 Attraktionen
2.1 Ankerpunkte und Besucherzentrum
2.2 Panoramen
2.3 Siedlungen
2.4 Themenrouten
3 Siehe auch
4 Literatur
5 Weblinks
6 Einzelnachweise
Allgemein |
Trotz der Bezeichnung Route der Industriekultur handelt es sich nicht um eine einzige Strecke, sondern um ein Netz, das Museen, Ausstellungen, Panorama-Aussichtspunkte und historisch bedeutsame Siedlungen miteinander verbindet. Die einzelnen Orte stellen die industriellen Entwicklungen der zurückliegenden Jahrhunderte im Ruhrgebiet dar. Hierbei dürfte es sich um das weltweit umfangreichste touristische Netzwerk zur Erschließung des industriekulturellen Erbes einer zusammenhängenden Region handeln. Für Radfahrer gibt es ein gesondertes Wegenetz.
Es ist eine etwa 400 km lange Ferienstraße ausgeschildert, die sämtliche Attraktionen einschließt. Das Netz umfasst insgesamt etwa 700 km Radweg im Rahmen der Route der Industriekultur per Rad. Ferner gibt es besondere Routen für Menschen mit Behinderungen[1] sowie Abenteuer für Kinder.[2]
Regelmäßig überarbeitet der RVR die Stationen im Netzwerk, so werden Themenrouten erweitert oder korrigiert und neue Ankerpunkte eröffnet. Anfang Mai 2013 kam mit der Route Nr. 26 "Sakralbauten" eine gänzlich neue Themenroute hinzu.
Da sich das gesamte Netz durch das sehr dicht besiedelte Ruhrgebiet zieht, ist es sehr gut touristisch erschlossen und bietet eine sehr gute Infrastruktur, so wie eine hohe Dichte an Hotels, Jugendherbergen und Campingplätzen.
Die Route der Industriekultur im Ruhrgebiet ist auch als so genannte „Regionale Route“ Teil von „ERIH - European Route of Industrial Heritage“, der Europäischen Route der Industriekultur.
Attraktionen |
Zu den 55 Hauptattraktionen zählen
- 25 Ankerpunkte, zu denen mehrere technik- und sozialgeschichtliche Museen gehören,
- 17 Aussichtspunkte mit Panoramablick in die Industrielandschaft und
- 13 bedeutende Arbeitersiedlungen.
Alle Ziele sind mit Auto, Bus und Bahn, aber auch mit dem Fahrrad oder zum Teil sogar per Motorboot gut zu erreichen. Auf die Hauptattraktionen wird durch braune Hinweisschilder mit weißer Schrift hingewiesen.
Ankerpunkte und Besucherzentrum |
Zentrales Besucherzentrum ist das Welterbe Zollverein in Essen. Es bietet mit dem "Portal der Industriekultur" umfangreiche Informationsmöglichkeiten. Die Ankerpunkte sind Erlebnisorte und Knotenpunkte für Informationen. Aufzählung von West nach Ost:
Museum der Deutschen Binnenschifffahrt, Duisburg- Innenhafen Duisburg
LVR-Industriemuseum Oberhausen, vorm. Rheinisches Industriemuseum (RIM)- Landschaftspark Duisburg-Nord
- Gasometer Oberhausen
Aquarius-Wassermuseum, Mülheim an der Ruhr
Villa Hügel, Essen
Nordsternpark, Gelsenkirchen
UNESCO-Welterbe Zeche Zollverein (Besucherzentrum) und Kokerei Zollverein, Essen
Zeche Ewald, Herten (neu ab 2011)- Chemiepark Marl
- Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen
Henrichshütte, Hattingen- Jahrhunderthalle Bochum
- Umspannwerk Recklinghausen
Deutsches Bergbau-Museum, Bochum
Zeche Nachtigall, Witten
Schiffshebewerk Henrichenburg, Waltrop
DASA – Arbeitswelt Ausstellung, Dortmund
Kokerei Hansa, Dortmund
Zeche Zollern II/IV, Dortmund
Hohenhof, Hagen- Freilichtmuseum Hagen
- Lindenbrauerei Unna
- Maximilianpark Hamm
Panoramen |
In der Themenroute 25 werden die Landmarken und Panoramen beschrieben, die häufig auf Halden oder anderen erhöhten Punkten liegen. Einige davon sind als neue Zeichen der Landmarken-Kunst gestaltet. Die 17 bedeutendsten werden als "Panoramen der Industrielandschaft" besonders herausgestellt:
Halde Rheinelbe, Gelsenkirchen
Tippelsberg, Bochum (neu seit 2011)
Landschaftspark Hoheward, Herten, Recklinghausen (neu seit 2011) mit den Halden Hoppenbruch/Hoheward
Halde Schwerin, Castrop-Rauxel
Halde Großes Holz, Bergkamen
Kissinger Höhe, Hamm
Fernsehturm Florian, Dortmund
Hohensyburg, Dortmund
Berger-Denkmal, Witten
Tiger & Turtle, Duisburg
Halde Rheinpreußen, Moers
Halde Pattberg, Moers
Alsumer Berg, Duisburg
Halde Haniel, Bottrop
Tetraeder, Bottrop
Halde Rungenberg, Gelsenkirchen
Schurenbachhalde, Essen
Siedlungen |
In der Themenroute 19 sind zahlreiche Arbeitersiedlungen aufgeführt. Davon sind 13 Siedlungen als besonders bedeutend herausgestellt:
Flöz Dickebank, Gelsenkirchen
Dahlhauser Heide, Bochum
Teutoburgia, Herne-Börnig
Alte Kolonie Eving, Dortmund
Ziethenstraße der Zeche Preußen, Lünen
Lange Riege, Hagen-Eilpe
Altenhof II, Essen
Margarethenhöhe, Essen
Siedlung Rheinpreußen, Duisburg
Alt-Siedlung Friedrich-Heinrich, Kamp-Lintfort
Siedlung Eisenheim, Oberhausen
Gartenstadt Welheim, Bottrop
Siedlung Schüngelberg, Gelsenkirchen
Themenrouten |
Von den Ankerpunkten gehen Themenrouten aus, die Hintergründe und Einblicke in vielfältige Aspekte der Industriekultur und -geschichte des Ruhrgebietes vermitteln. Die Themenrouten führen zu über 900 Industrie- und Technikdenkmälern, geben aber viele weitere Tipps zu noch mehr Standorten:
- Duisburg: Stadt und Hafen
- Industrielle Kulturlandschaft Zollverein
- Duisburg: Industriekultur am Rhein
- Oberhausen: Industrie macht Stadt
- Krupp und die Stadt Essen
- Dortmund: Dreiklang Kohle, Stahl und Bier
- Industriekultur an der Lippe
- Erzbahn-Emscherbruch
- Industriekultur an Volme und Ennepe
- Sole, Dampf und Kohle
- Frühe Industrialisierung
- Geschichte und Gegenwart der Ruhr
- Auf dem Weg zur blauen Emscher
- Kanäle und Schifffahrt
- Bahnen im Revier
- Westfälische Bergbauroute
- Rheinische Bergbauroute
- Chemie, Glas und Energie
- Arbeitersiedlungen
- Unternehmervillen
- Brot, Korn und Bier
- Mythos Ruhrgebiet
- Parks und Gärten
- Industrienatur
- Panoramen und Landmarken
- Sakralbauten
Route der Industriekultur – Eisen & Stahl[3]
- Wasser: Werke, Türme und Turbinen
- Bochum – Industriekultur im Herzen des Reviers
Route der Industriekultur – Gelsenkirchen[4]
Nachdem im Mai 2013 mit der Route „Sakralbauten“ erstmals seit mehreren Jahren eine neue Themenroute vom RVR veröffentlicht wurde, kam Ende März 2014 das Thema „Bochum“ hinzu; gleichzeitig wurden drei weitere neue Routen angekündigt. Im Januar 2016 wurde die Route „Wasser“ mit Standorten gefüllt, „Gelsenkirchen“ und „Eisen & Stahl“ befinden sich noch in der Vorbereitung.
Siehe auch |
Portal: Route der Industriekultur – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Route der Industriekultur
- Liste von Sehenswürdigkeiten im Ruhrtal
- Museen im Ruhrgebiet
- Route der Industriekultur Rhein-Main
- Geschichte des Ruhrgebiets
Literatur |
- Christiane und Uwe Ziebold: Ruhrgebiet – 19 Tagestouren auf der Route der Industriekultur. Radführer. Bruckmann Verlag, München 2012, ISBN 978-3-7654-4833-1
- Delia Bösch: Ruhrgebiet – Entdeckungsreise Industriekultur. Reiseführer. Klartext Verlag, Essen 2011, ISBN 978-3-8375-0447-7
Route Industriekultur. Erlebnisführer. Kommunalverband Ruhrgebiet, 2001, ISBN 3-932165-23-3
- Daniela Tobler: Industrietourismus im Ruhrgebiet unter spezieller Betrachtung der „Route der Industriekultur“. Magisterarbeit an der Universität Lüneburg Deutschland. Diplomica Verlag, Hamburg 2000, ISBN 978-3-8386-3175-2.
Weblinks |
Commons: Route der Industriekultur – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Route der Industriekultur – Reiseführer
Website der Route der Industriekultur mit interaktiver Karte zu den Ankerpunten
Die Route der Industriekultur vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Westfalen regional
allgemeine Hinweise zur Route beim online-Magazin Ruhrguide.de
Einzelnachweise |
↑ Route für Menschen mit Behinderungen. Route Industriekultur, archiviert vom Original am 31. Oktober 2011; abgerufen am 3. April 2017.
↑ Route Industriekultur: Abenteuer für Kinder
↑ Eisen & Stahl. Route der Industriekultur, abgerufen am 3. April 2017.
↑ Gelsenkirchen. Route der Industriekultur, abgerufen am 3. April 2017.
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